Meldung

Besuch der Berliner Wasserbetriebe

Die ers­te Sta­ti­on war das Leit-und Infor­ma­ti­ons­sys­tem Abwas­ser. Vor Ort wur­den Herr Frey­mark und Frau Stan­dera von Herrn Kers­ten emp­fan­gen, der sie in den Haupt­kon­troll­raum vom Leit­sys­tem zur inte­grier­ten Steue­rung des Ber­li­ner Abwas­ser­sys­tems ( LISA ) führ­te. Dort erklär­te er ihnen, dass » LISA« es ihnen ermög­li­che, ihre 148 Abwas­ser­pump­wer­ke und 52 Regen­be­cken, sowie wei­te­re 106 sol­cher im Auf­trag betrie­be­nen Anla­gen im Umland, nun zen­tral zur steu­ern. Das bedeu­tet, dass die loka­len Kanal­sys­te­me und Regen­über­lauf­be­cken nun ent­las­tet wer­den, da »LISA« auto­ma­ti­sch erkennt, wo im Ber­li­ner Kanal­netz Kapa­zi­tä­ten vor­han­den sind und das Schmutz­was­ser in die ent­spre­chen­den Berei­che zur Auf­be­rei­tung lei­tet.

Auf dem Gelän­de befand sich auch ein Pump­werk, wel­ches dana­ch gezeigt wur­de. Herr Kers­ten erläu­ter­te, dass soge­nann­te Haupt­pump­wer­ke das Abwas­ser via Druck­lei­tung zu den Klär­wer­ken beför­dern. Sie gel­ten als Leit­stel­le für ihre auto­ma­ti­sch arbei­ten­den Anschluss-, Über- und Regen­pump­wer­ke. Über­pump­wer­ke heben das Abwas­ser bei Bedarf in höher gele­ge­ne Kanal­net­ze oder direkt in den Saug­raum eines ande­ren Pump­werks. Regen­pump­wer­ke ent­wäs­sern Tief­punk­te, zum Bei­spiel in Stra­ßen­tun­neln. Sie pum­pen das Was­ser in einen höher gele­ge­nen Regen­was­ser­ka­nal, Fluss, Kanal oder See.

Die nächs­te Sta­ti­on war der Reten­ti­ons­bo­den­fil­ter in Adlers­hof. Man ver­mit­tel­te dem Abge­ord­ne­ten und sei­ner Prak­ti­kan­tin, dass die Reten­ti­ons­bo­den­fil­ter­an­la­gen ver­schmutz­tes Regen­was­ser von stark befah­re­nen Stra­ßen und Gewer­be­flä­chen rei­ni­gen, indem sie mit­hil­fe eines Sub­strats und Schilf­pflan­zen lös­ba­re Ver­un­rei­ni­gun­gen aus dem Was­ser fil­tern und zurück­hal­ten.

Die letz­te Sta­ti­on war das Klär­werk in Waß­manns­dorf. Dort ange­kom­men wur­den Herr Frey­mark und Frau Stan­dera von den zwei Lei­ten­den Geschäfts­füh­rern herz­li­ch will­kom­men gehei­ßen. Dort wur­de ihnen ver­an­schau­licht, dass das Abwas­ser in den Klär­wer­ken zunächst eine mecha­ni­sche Rei­ni­gungs­stu­fe mit Rechen, Sand­fang und Absetz­be­cken durch­läuft. In der bio­lo­gi­schen Rei­ni­gungs­stu­fe fol­gen anae­robe, anoxi­sche und aerobe Zonen, wo Phos­phor- und Stick­stoff­ver­bin­dun­gen bio­lo­gi­sch ent­fernt wer­den.

Unge­lös­te und bio­lo­gi­sch abbau­bar gelös­te Schmutz­stof­fe wer­den zu 97 Pro­zent zurück­ge­hal­ten. Ist das Abwas­ser gerei­nigt, lei­tet das Klär­werk es ins Ober­flä­chen­was­ser. Das Beson­de­re am Waß­manns­dor­fer Klär­werk ist, dass es meh­re­re rie­si­ge Becken besitzt, um die ver­schie­de­nen Rei­ni­gungs­stu­fen zu absol­vie­ren. In die­se Becken pas­sen unge­fähr 50.000 Kubik­me­ter Was­ser.  Bis 2022 soll eine Erwei­te­rung der Kapa­zi­tä­ten mit einem Misch­was­ser­spei­cher, zusätz­li­chen Rei­ni­gungs­li­ni­en, einer Pro­zess­was­ser­be­hand­lung und einer Schlamm­be­hand­lungs­an­la­ge erfolgt sein.

Letzt­end­li­ch war es ein auf­schluss­rei­cher und inter­es­san­ter Tag bei den Ber­li­ner Was­ser­be­trie­ben.

Pau­la Stan­dera

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg | 06.12.2017

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