Seit fast 30 Jahren ist das so. Geht es jedoch nach der Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), dann soll sich das nun ändern – und zwar schnell.
»Dieser Platz wirkt trostlos und hat keine Aufenthaltsqualität«, kritisiert Norman Wolf, der Fraktionsvorsitzende. Seine Fraktion wolle daher den Druck auf kommunaler Ebene erhöhen. Für die kommende BVV-Sitzung hat er daher einen Antrag eingebracht, der das Bezirksamt ersucht, den Prerower Platz aufzuwerten und zu beleben – und das unter Beteiligung der Anwohner.
Immer wieder hatte es Anläufe gegeben, den Platz zu gestalten. Das einstige Institut für Lehrerbildung wich einem modernen Multiplexkino, und auch der nach der Wende in Betrieb genommene »Brunnen der Jugend« ließ Hoffnung keimen, dass es mit dem Areal entlang der Falkenberger Chaussee vorangeht. Wie ein Solitär wirkt das Kino aber bis heute, denn drum herum gibt es entweder Freiflächen oder Parkplätze, die einst auch als Rummelplatz genutzt wurden. Doch nun könnte Bewegung in die Platzgestaltung kommen. Ein privater Investor plant den Bau von Wohnungen, in denen pflegebedürftige Menschen ein Zuhause finden sollen. Im Gespräch sind zudem Geschäfte. Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadträtin Birgit Monteiro (SPD) verweist auf ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren. »Ich hoffe, dass dies zum Ende des Jahres abgeschlossen sein wird«, sagt sie. Dann wäre der Weg frei, die neuen Wohnhäuser zu errichten. Zudem gibt es Pläne, in der Nachbarschaft einen Schulstandort zu entwickeln.
Das allein reicht aber nicht, um Leben auf den Prerower Platz zu bringen. Der Vorschlag der Linken: Kurzfristig könnten Grünflächen gestaltet, Bänke aufgestellt und sogar ein Trinkbrunnen in Betrieb genommen werden. »Wir wünschen uns einen Stadtplatz, auf dem man sich trifft«, erklärt Norman Wolf von den Linken.
Danny Freymark (CDU), Mitglied des Abgeordnetenhauses, begrüßt die Initiative der Linken. Er sagt aber auch, dass »dies kein Schaufensterantrag sein darf«. Er schlägt vor, die Anwohner gezielt in die Gestaltungspläne einzubeziehen. Darin enthalten könnte auch ein Wegeleitsystem sein, das seit Jahren diskutiert wird und für das Freymark einst auch die Deutsche Bahn begeistern konnte. Schließlich betreibt sie mit dem gleich neben dem Prerower Platz gelegenen Bahnhof Hohenschönhausen eine der wichtigsten Verkehrsstationen im Berliner Nordosten. Er bedauert aber, dass sich in der Hinsicht bislang nichts getan hat. »Allem Anschein nach hat die Bahn ihre Prioritäten nicht auf die Außenbezirke gelegt.«
Stadtentwicklungsstadträtin Monteiro will selbst noch einmal auf die Ergebnisse eines Wettbewerbes zurückgreifen, der einst ausgelobt wurde. »Ich wünsche mir, dass die seinerzeit von den Studierenden entwickelten Ansätze Berücksichtigung bei der Platzgestaltung finden.«
Autor: Marcel Gäding