Meldung

Bürokratie bremst Fortschritt im Wohnquartier „Mein Falkenberg“ – Infrastruktur weiterhin ausbaufähig

Der Ber­li­ner Senat räumt ein, dass die Fort­schrit­te in den Bau­ab­schnit­ten zwei und drei durch ein kom­pli­zier­tes Netz aus natur­schutz­recht­li­chen Auf­la­gen und behörd­li­chem Abstim­mungs­be­darf ver­zö­gert wer­den. Ver­ant­wort­li­ch sind dabei nicht nur die Ent­wick­ler, son­dern auch das Bezirks­amt Lich­ten­berg. Der Streit um jedes Detail bremst das Gesamt­pro­jekt erheb­li­ch und lässt Zwei­fel an einer zeit­na­hen Fer­tig­stel­lung auf­kom­men.

Die Grün­de für die jah­re­lan­gen Ver­zö­ge­run­gen sind viel­fäl­tig. Neben Natur- und Arten­schutz­ge­set­zen scheint auch die Pla­nungs- und Geneh­mi­gungs­pra­xis ein erheb­li­ches Hin­der­nis zu sein. Wäh­rend Bür­ger und Anwoh­ner sehn­süch­tig auf neue Woh­nun­gen und die rest­li­che Ent­wick­lung des Wohn­quar­tiers war­ten, gehen die Dis­kus­sio­nen zwi­schen den Akteu­ren wei­ter. Trotz inten­si­ver Bemü­hun­gen und hit­zi­ger Debat­ten zwi­schen den Ent­schei­dungs­trä­gern bleibt die Fra­ge offen: Wann wird »Mein Fal­ken­berg« end­li­ch das leben­di­ge, moder­ne Wohn­quar­tier, das es sein soll?

Als Initia­to­ren der Anfra­ge blei­ben wir ent­schlos­sen, die Ent­wick­lung von »Mein Fal­ken­berg« wei­ter­hin auf­merk­sam zu beglei­ten und uns aktiv für eine zügi­ge Lösung der bestehen­den Her­aus­for­de­run­gen ein­zu­set­zen. Es liegt in unser aller Inter­es­se, dass die­ses Bau­pro­jekt bald abge­schlos­sen wird und den ange­dach­ten Bei­trag zur Wohn­raum­ver­sor­gung in Ber­lin leis­tet.

Auch in Sachen öffent­li­cher Infra­struk­tur für das bestehen­de Wohn­quar­tier gibt es wei­ter­hin Nach­hol­be­darf. Ins­be­son­de­re der Bedarf an Müll­kör­ben, Glas­con­tai­nern und auch Maß­nah­men zur Ver­kehrs­be­ru­hi­gung sind ein The­ma. Die Zustän­dig­keit für Abfall­be­häl­ter liegt bei der BSR und dem Bezirks­amt Lich­ten­berg. Der­zeit gäbe es aber kei­ne Anfra­gen für zusätz­li­che Sam­mel­be­häl­ter. Der­zeit gibt es im Bereich der BSR zwei Papier­kör­be. Wir sind im Aus­tau­sch, um wei­te­re auf­stel­len zu las­sen. Auf den Punkt der Glas­con­tai­ner wur­de bedau­er­li­cher­wei­se gar nicht geant­wor­tet. Selbst­re­dend erwar­ten wir auch hier, dass sol­che zeit­nah auf­ge­stellt wer­den.

Nach Aus­sa­ge des Senats ist das Gebiet bereits aus­rei­chend ver­kehrs­be­ru­higt und mit Tem­po-30-Zonen ver­se­hen. Die Über­wa­chung der Geschwin­dig­keit obliegt der Ber­li­ner Poli­zei. Eine Peti­ti­on der Anwoh­ner für wei­te­re Ver­kehrs­be­ru­hi­gungs­maß­nah­men wie Boden­schwel­len wur­de nicht umge­setzt, da die bestehen­den Maß­nah­men als aus­rei­chend ange­se­hen wur­den. Die Stra­ßen im Quar­tier wür­den nur der Erschlie­ßung die­nen. Fahr­bahn­schwel­len wer­den nicht als not­wen­dig erach­tet, da ver­schie­de­ne Maß­nah­men zur Geschwin­dig­keits­re­du­zie­rung indi­vi­du­ell geprüft und abge­wo­gen wer­den. Soll­ten Kon­trol­len der Poli­zei Auf­fäl­lig­kei­ten zei­gen, will das Land Ber­lin Maß­nah­men prü­fen und die Anwoh­ner betei­li­gen.

Im Ergeb­nis kann für die grund­le­gen­den Bedürf­nis­se an Infra­struk­tur für ein Wohn­quar­tier fest­ge­stellt wer­den, dass das Bezirks­amt bis­her wenig Krea­ti­vi­tät und Umset­zungs­wil­len für »Mein Fal­ken­berg« zei­gen. Eine Peti­ti­on von Anwoh­nern und damit bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment für Boden­schwel­len, also mehr Ver­kehrs­be­ru­hi­gung, wird wenig wert­ge­schätzt. Gera­de bei die­sem Punkt wer­den wir den Druck hoch­hal­ten. Das Ver­ständ­nis für die Anlie­gen der Nach­bar­schaft scheint aus unse­rer Sicht nur unzu­rei­chend gege­ben. Ver­wal­tung und Behör­den soll­ten am Ende des Tages den Bür­gern die­nen und nicht anders­her­um. Wenn Bezirk und Land sich immer wie­der nur dafür recht­fer­ti­gen, was alles nicht funk­tio­niert, umge­setzt wer­den kann oder wenig sinn­voll ist, wird der Ein­druck erweckt, dass die Ver­wal­tung eher als Selbst­zweck exis­tiert, statt die Lich­ten­ber­ger und Ber­li­ner zu unter­stüt­zen.

Zu den Schrift­li­chen Anfra­gen:

Ver­zö­ge­run­gen beim Woh­nungs­bau im Quar­tier »Mein Fal­ken­berg«

Infra­struk­tu­rel­le Defi­zi­te im Wohn­quar­tier »Mein Fal­ken­berg«

Herausgeber: Danny Freymark | 18.07.2024

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