Berliner Brunnen-Dilemma: Senat weist Verantwortung für Dauer-Ausfälle von sich

Berliner Brunnen-Dilemma: Senat weist Verantwortung für Dauer-Ausfälle von sich
09.12.2025

Wenn in Berlin die Temperaturen steigen, bleiben viele Brunnen trocken. Ein Ärgernis für Bürger und Touristen, dem Danny Freymark nun mit einer Anfrage auf den Grund ging. Er wollte wissen, warum Reparaturen oft Monate dauern und wer eigentlich den Hut aufhat. Die Antwort der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ist ernüchternd: Sie offenbart ein Zuständigkeits-Wirrwarr, bei dem sich der Senat als reiner Geldgeber sieht und jede operative Verantwortung für die teils monatelangen Stillstände von sich weist.

Die Anfrage förderte ein bürokratisches Geflecht zu Tage, das schnelle Lösungen oft verhindert. Zwar kümmern sich die Berliner Wasserbetriebe in den meisten Bezirken um die grundlegende Reinigung und Wartung, doch sobald eine größere Reparatur ansteht, endet ihre Zuständigkeit. Dann müssen die Bezirke aktiv werden, Aufträge separat prüfen, ausschreiben und vergeben. Diese Schnittstelle kostet wertvolle Zeit, die oft verstreicht, während die Anlagen trockenliegen.
Auf die Nachfrage, wie man monatelange Ausfälle bewerte, erklärte die Verwaltung lapidar, dass ihr gar keine Erkenntnisse über die Verfahrensabläufe in den Bezirken vorlägen. Man überweise das Geld, für den Rest seien die Bezirke zuständig. Auch Pläne, diesen Prozess zu straffen – etwa indem man alle Reparaturen zentral bei den Wasserbetrieben bündelt oder maximale Ausfallzeiten definiert – lehnte der Senat in seiner Antwort ab.

Für Danny Freymark ist diese passiven Haltung der Hauptgrund für den schlechten Zustand vieler städtischer Brunnen. Er fordert ein Umdenken in der Verwaltung:

 

"Der Senat macht es sich hier viel zu einfach. Es reicht nicht, Geld zu überweisen und dann die Augen zu verschließen, wenn die Brunnen trotzdem trocken bleiben. Dass die Verwaltung nicht einmal weiß, warum Reparaturen in den Bezirken Monate dauern, und auch keinerlei Ambitionen zeigt, diese Abläufe zu beschleunigen, ist ein Armutszeugnis. Wir brauchen endlich eine klare Zuständigkeit aus einer Hand, damit dieses behördliche Ping-Pong ein Ende hat und Berlin im Sommer nicht auf dem Trockenen sitzt."