Am 04. Dezember 2017 war der Abgeordnete Danny Freymark in Begleitung von der Praktikantin Paula Standera zu Besuch bei den Berliner Wasserbetrieben. Das Thema bezog sich auf die Regenwasserbewirtschaftung in der Hauptstadt. Am Vormittag trafen sie Herrn Tiefensee, Leiter von Public Affairs in der Neue Jüdenstraße 1.
Die erste Station war das Leit-und Informationssystem Abwasser. Vor Ort wurden Herr Freymark und Frau Standera von Herrn Kersten empfangen, der sie in den Hauptkontrollraum vom Leitsystem zur integrierten Steuerung des Berliner Abwassersystems ( LISA ) führte. Dort erklärte er ihnen, dass „ LISA“ es ihnen ermögliche, ihre 148 Abwasserpumpwerke und 52 Regenbecken, sowie weitere 106 solcher im Auftrag betriebenen Anlagen im Umland, nun zentral zur steuern. Das bedeutet, dass die lokalen Kanalsysteme und Regenüberlaufbecken nun entlastet werden, da „LISA“ automatisch erkennt, wo im Berliner Kanalnetz Kapazitäten vorhanden sind und das Schmutzwasser in die entsprechenden Bereiche zur Aufbereitung leitet.
Auf dem Gelände befand sich auch ein Pumpwerk, welches danach gezeigt wurde. Herr Kersten erläuterte, dass sogenannte Hauptpumpwerke das Abwasser via Druckleitung zu den Klärwerken befördern. Sie gelten als Leitstelle für ihre automatisch arbeitenden Anschluss-, Über- und Regenpumpwerke. Überpumpwerke heben das Abwasser bei Bedarf in höher gelegene Kanalnetze oder direkt in den Saugraum eines anderen Pumpwerks. Regenpumpwerke entwässern Tiefpunkte, zum Beispiel in Straßentunneln. Sie pumpen das Wasser in einen höher gelegenen Regenwasserkanal, Fluss, Kanal oder See.
Die nächste Station war der Retentionsbodenfilter in Adlershof. Man vermittelte dem Abgeordneten und seiner Praktikantin, dass die Retentionsbodenfilteranlagen verschmutztes Regenwasser von stark befahrenen Straßen und Gewerbeflächen reinigen, indem sie mithilfe eines Substrats und Schilfpflanzen lösbare Verunreinigungen aus dem Wasser filtern und zurückhalten.
Die letzte Station war das Klärwerk in Waßmannsdorf. Dort angekommen wurden Herr Freymark und Frau Standera von den zwei Leitenden Geschäftsführern herzlich willkommen geheißen. Dort wurde ihnen veranschaulicht, dass das Abwasser in den Klärwerken zunächst eine mechanische Reinigungsstufe mit Rechen, Sandfang und Absetzbecken durchläuft. In der biologischen Reinigungsstufe folgen anaerobe, anoxische und aerobe Zonen, wo Phosphor- und Stickstoffverbindungen biologisch entfernt werden.
Ungelöste und biologisch abbaubar gelöste Schmutzstoffe werden zu 97 Prozent zurückgehalten. Ist das Abwasser gereinigt, leitet das Klärwerk es ins Oberflächenwasser. Das Besondere am Waßmannsdorfer Klärwerk ist, dass es mehrere riesige Becken besitzt, um die verschiedenen Reinigungsstufen zu absolvieren. In diese Becken passen ungefähr 50.000 Kubikmeter Wasser. Bis 2022 soll eine Erweiterung der Kapazitäten mit einem Mischwasserspeicher, zusätzlichen Reinigungslinien, einer Prozesswasserbehandlung und einer Schlammbehandlungsanlage erfolgt sein.
Letztendlich war es ein aufschlussreicher und interessanter Tag bei den Berliner Wasserbetrieben.
Paula Standera
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