Am Abend des 15. Oktobers 2014 lud der Abgeordnete Danny Freymark zu der Veranstaltung »Hunde in Hohenschönhausen« in das Veranstaltungshaus der WBG »Humoldt-Universität« in der Warnitzer Straße ein. Über 40 interessierte Bürger folgten der Einladung und diskutierten mit Vertretern des Ordnungsamtes Lichtenberg, dem Bezirksstadtrat Lichtenbergs, Wilfried Nünthel, einem Vertreter des Polizeiabschnittes 61 in Hohenschönhausen sowie mit Herrn Schulz, Gründer der »Hundegemeinschaft Hohenschönhausen«, über Probleme und Perspektiven.
Hohenschönhausen gehört mit ca. 7.500 Hunden zu den hundereichsten Bezirken Berlins. Dies bringt Probleme wie Hundekot, Lärmbelästigung durch bellende Hunde und einen Mangel an Auslaufflächen mit sich. Konstruktiv diskutiert wurden an diesem Abend daher vielseitige Themen, unter anderem die Möglichkeiten der Polizei sowie des Ordnungsamtes bei Lärmstörungen und Verletzungen des Hundegesetzes einzugreifen. Die Kontrollpflicht von beiden Akteuren sind begrenzt, doch wird bereits viel getan, um ein friedliches Miteinander von Nicht-Hundehaltern und Hundehaltern im Bezirk zu unterstützen. Gemeinsam wurde betont, dass in Hohenschönhausen bereits positive Entwicklungen im Gange sind, um nicht genutzte Freiflächen für Hundeauslaufgebiete umzufunktionieren. Gerade hier sind Bürgerinitiativen und Vereine gefragt, denn die Pflege und Wartung der Hundeauslaufflächen kann der Bezirk nicht zusätzlich leisten, so der Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel.
Herr Schulz begrüßte die positiven Entwicklungen, mahnte aber gleichzeitig an, dass noch viel mehr für die Hunde getan werden muss. Ziele der Hundegemeinschaft Hohenschönhausen sind insbesondere ein Abbau von Vorurteilen gegenüber Hundebesitzern sowie das Verhältnis zwischen Hundebesitzern und Nichthundebesitzern generell zu verbessern.
Herr Freymark gab abschließend einen kurzen Ausblick auf Änderungen im neuen Hundegesetz und versprach, sich auch in Zukunft für die Hunde im Bezirk einzusetzen und zukünftige Veranstaltungen zu diesem Thema folgen werden. Von weiteren Hundeauslaufgebieten könnten alle Bürgerinnen und Bürgern profitieren, denn somit werden andere Flächen, wie beispielsweise Spielplätze und Parks wiederum entlastet.
Folgende Schwerpunkt konnten als Ergebnis definiert werden:
1. Polizei und Ordnungsamt sind jederzeit kontaktierbar. Hinweise sind explizit erwünscht, sofern Verstöße gegen das Hundegesetz oder Imissionsschutzgesetz vorliegen.
2. Die Lichtenberger Politik macht sich für die Schaffung von deutlich mehr und klar definierten Hundeauslaufgebieten (mit Spielplätzen für Hunde) stark.
3. Die Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsbaugenossenschaften sollen sensibilisiert werden, um auch ihrer Verantwortung für die Mieter mit Hunden gerecht zu werden. Das heißt konkret, dass die Entscheider bewusst Einfluss nehmen, wen Probleme vorliegen bzw. nicht jeden Hundebesitzer mit Wohnraum versorgen (erst nach Prüfung).
4. Die Politik wird auf die verschiedensten Partner im Bezirk zugehen und sich für mehr Hundetoiletten stark machen.
5.Das Berliner Hundegestz soll im Jahr 2015 fertig abgestimmt vorliegen. Wichtige Eckfeiler sind u. a. Leinenpflicht für alle Hunde (Ausnahme bei Menschen mit Hundeführerschein), die Hundehalter müssen ein Behältnis für die Notdurft des Hundes mit sich führen (bisher kein Zwang) und die Erfassung der Hundehalter in einem zentralen Register.
Über einen Punkt waren sich an diesem Abend alle einig: Die Hundehalter und die richtige Erziehung beziehungsweise eine artgerechte Haltung des Hundes sind Grundvoraussetzung für ein harmonisches Miteinander, denn nicht der Hund erzieht den Menschen, sondern der Mensch den Hund.
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