Mit einem Konzert für Trompete und Orgel ist am 12. Januar das Jubiläumsjahr „130 Jahre Karlshorst“ eröffnet worden.
Das Jubiläum „125 Jahre Karlshorst“ im Jahr 2020 fiel der Corona-Pandemie zum Opfer. Geplante Veranstaltungen mussten seinerzeit abgesagt werden. Aber die engagierten Karlshorster verständigten sich darauf, dass dafür das 130. Gründungsjubiläum angemessen gefeiert werden soll.
Zur Eröffnung dieses Jubiläumsjahres fand nun ein Neujahrskonzert unter dem Motto „130 Jahre Karlshorst“ in der Kirche „Zur Frohen Botschaft“ an der Weseler Straße 6 statt. Dazu hatte der Förderkreis der Amalien-Orgel e.V. das „Duo Presto Leipzig“ eingeladen. Alexander Pfeifer (Trompete) und Frank Zimpel (Orgel) spielten unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel. Zu den rund 200 Gästen dieses Neujahrskonzerts gehörten Abgeordnetenhausmitglied Danny Freymark, der bei der bevorstehenden Wahl am 23. Februar als Lichtenberger Direktkandidat für den Bundestag kandidiert und Lilia Usik, die Karlshorst als direkt gewählte Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus vertritt.
Nach dem Konzert gab es einen Empfang und Grußworte zur Eröffnung des Jubiläumsjahres „130 Jahre Karlshorst“, unter anderem von Dr. Thomas Gebhard, dem Vorsitzenden des Förderkreises Amalien-Orgel e.V. sowie von Dr. Götz Frommer, dem Vorsitzenden des Vereins Karlshorst e.V. Dieser Verein übernahm auch die Trägerschaft für Veranstaltungen, die im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten stattfinden. Diese werden unter der Projektleitung von Mario P. Rietz von der Initiative „Theatergasse für ALLE“ gemeinsam mit anderen Vereinen und Initiativen organisiert. Geplant ist unter anderem für Ende Mai eine Festwoche mit umfangreichem Programm auf dem Johannes-Fest-Platz und auf dem Platz am Gründungsgedenkstein an der Wandlitzstraße Ecke Lehndorffstraße.
In ihrem Grußwort auf dem Empfang nach dem Konzert wies Lilia Usik unter anderem darauf hin, dass es in Karlshorst eine engagierte Bürgerschaft und eine Stadtteilkoordination gibt, die sich um zahlreiche Themen kümmern, die die Karlshorsterinnen und Karlshorster bewegen. Dieses Engagement ermögliche es auch, das 130. Gründungsjubiläum in diesem Jahr gebührend zu feiern. Danny Freymark machte indes in Gesprächen beim Neujahrsempfang deutlich, dass man sich für das Jubiläumsjahr keinen besseren Auftakt wünschen konnte, als dieses Konzert und den anschließenden Neujahrsempfang.
Die Gründung von Carlshorst (damals noch mit C geschrieben) wurde übrigens mit dem „Kolonie-Consens A.5517“ im Mai 1895 besiegelt. Aber bereits im Jahr 1894 war mit dem Bau der ersten Häuser in diesem Gebiet begonnen worden. Für eines der Häuser wurde seinerzeit als Stifterin „Ihre Majestät die deutsche Kaiserin“ eingetragen und zwei weitere stiftete „Seine Majestät der deutsche Kaiser“. Diese Häuser befanden sich an der heutigen Wandlitzstraße/ Ecke Lehndorffstraße, und zwar an dem Platz, auf dem sich heute der „Gründungsgedenkstein“ befindet.
Gebaut wurden die ersten Häuser auf Grundstücken, die Oscar Gregorovius gehörten und die dieser 1893 erwarb. Gregorovius gilt daher als „Gründervater“ von Karlshorst, dem Ort, der seit 1901 nicht mehr mit C, sondern mit K geschrieben wird. Mit Fertigstellung des Bahnhofs Karlshorst 1902 wuchs der Ort, der seinerzeit noch vor den Toren Berlins lag, rasch weiter. Häufig wurde er, wegen der hier entstandenen Villen, auch als „Dahlem des Ostens“ bezeichnet. Mit Inkrafttreten des Groß-Berlin-Gesetzes wurde Karlshorst am 1. Oktober 1920 ein Ortsteil des Berliner Bezirks Lichtenberg. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich dieser Ortsteil stetig weiter.
Auch im 130. Jahr der Gründung von Karlshorst hält diese Entwicklung an. Unter anderem werden Wohnungsbauvorhaben umgesetzt, und auch das einstige Theater Karlshorst, das in großen Teilen lange Zeit ungenutzt war, wird als „KAHO – Raum für Kultur“ sukzessive um- und ausgebaut.
Mehr zu den Veranstaltungen des Förderkreises der Amalien-Orgel e.V. ist übrigens auf der Website https://www.amalien-orgel.de/ zu erfahren.
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