Der Mühlenradbrunnen im Mühlengrund ist für viele Anwohner in Alt-Hohenschönhausen ein wichtiger Identifikationspunkt und ein Ort der Erholung. Doch seit geraumer Zeit herrscht dort Trockenzeit: Das Wasser fließt nicht, das Rad steht still. Danny Freymark (CDU) wollte es genau wissen und hat den Senat nach den Gründen für den dauerhaften Ausfall und den Zeitplan für die Reparatur befragt.
Der technische Grund für den Stillstand ist schnell benannt: Ein Achsschaden, verursacht durch unerlaubtes Beklettern, hat den Brunnen lahmgelegt. Die Kosten für die Reparatur belaufen sich auf rund 13.500 Euro – eine Summe, die für einen Landeshaushalt eigentlich keine Hürde darstellen sollte. Doch die Antwort auf Freymarks Anfrage zeigt auf, warum die Mühlen der Verwaltung hier langsamer mahlen als der Brunnen selbst.
Das Bezirksamt Lichtenberg konnte die Reparatur nicht sofort beauftragen, da keine eigenen Mittel zur Finanzierung bereitstanden. Stattdessen musste das Geld erst bei der Senatsverwaltung beantragt und bewilligt werden. Hinzu kamen klärungsbedürftige Fragen zum Urheberrecht mit dem Künstler und die schwierige Suche nach einer Fachfirma. Zwar ist mittlerweile ein Metallbauer gefunden und beauftragt, doch dieser hat für das laufende Jahr keine Kapazitäten mehr.
Das bittere Fazit für die Anwohner: Der Mühlenradbrunnen wird voraussichtlich erst im ersten Halbjahr 2026 wieder in Betrieb gehen.
Freymark fordert mehr Tempo und Pragmatismus
Für Danny Freymark ist dieser Vorgang ein Paradebeispiel dafür, wie bürokratische Hürden das direkte Lebensumfeld der Bürger beeinträchtigen. Dass zwischen Schadensmeldung und Reparatur Jahre vergehen können, ist für ihn unverständlich.
"Dass ein beliebter Kiez-Brunnen wegen eines Schadens von rund 13.000 Euro über Jahre trockenfällt, ist den Bürgern kaum noch zu vermitteln. Wenn Bezirke jeden Reparaturbetrag erst langwierig beim Senat beantragen müssen und sich dann in Zuständigkeiten verlieren, leidet am Ende die Lebensqualität im Viertel. Wir brauchen hier flexiblere Budgets für die Bezirke und schnellere Abläufe. Es kann nicht sein, dass wir bis 2026 warten müssen, bis im Mühlengrund wieder das Wasser plätschert."

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