Am 26. August 2019 lud Danny Freymark zu einer Podiumsdiskussion in der Vincent- Van-Gogh Schule ein. Thema war der Ärztemangel in Hohenschönhausen, von dem viele Menschen, insbesondere ältere Menschen und Familien mit Kindern betroffen sind.
In Haus G, dem Ergänzungsbau der Vincent-van-Gogh-Schule fanden sich 60 interessierte Bürger ein, um den Ausführungen der Fachexperten zu folgen. Gabriela Leyh, Landesgeschäftsführerin der BARMER Berlin-Brandenburg, Dr. Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin, Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Dr. med. Steffen Lüder, Kinderarzt in Hohenschönhausen und Martin Matz, Staatssekretär für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung standen für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Dr. med. Steffen Lüder berichtete sehr lebhaft von seinem Praxisalltag und der Menge an Kindern, die er täglich behandelt. Durch den Kinderärztemangel bleibt wenig Untersuchungszeit pro Kind, ein Problem, dass auch Dr. med. Jonitz mit großer Sorge betrachtet. Er sieht durch den Ärztemangel die Qualität der ärztlichen Betreuung gefährdet. Staatssekretär Steffen Krach wies auf die gute Ausbildung der Mediziner an der Berliner Charité hin, die jedes Jahr 630 Medizinstudenten aufnimmt. Eine Verkürzung der Ausbildungszeit hält er nicht für den richtigen Weg, da sonst die Qualität der Ausbildung leiden würde.
In den nächsten Wochen und Monaten wird sich auch entscheiden, inwieweit regionalspezifische Ärztemängel behoben werden können. Durch das Landesprogramm, dem "Letter of Intent" wurde der Notstand auch auf Landes- und Bundesebene erkannt, dies bestätigte auch Staatssekretär Martin Matz.
Bürger mit akuten Terminschwierigkeiten können sich über die Hotline 116 117 an die Kassenärztliche Vereinigung wenden, die bei der Arzt- und Terminsuche hilft. Ärzte melden freie Termine der Kassenärztlichen Vereinigung, die diese dann weitergeben kann. Dr. Ruppert verwies darauf, dass die Meldung insofern auch wichtig, als das die KV Berlin dadurch einen genauen Überblick über den Ärzte- und Terminbedarf bekommt. Weiterhin baut die Kassenärztliche Vereinigung Notdienstpraxen in Krankenhäusern aus. Ziel der Notdienstpraxen ist es, die Rettungsstellen der Krankenhäuser zu entlasten und die ambulante ärztliche Versorgung zum Wohle der Versicherten auch in sprechstundenfreien Zeiten anzubieten. Neben zwei KV-Notdienstpraxen bietet die KV Berlin in mehreren Bezirken einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst an.
Ein Punkt, bei dem sich alle einig waren sprach Frau Leyh ganz offen an: Die Bürokratie, die mit der Bedarfsplanung von Arztsitzen einhergeht, muss kontinuierlich verringert werden. Des Weiteren wäre eine bessere Vernetzung von ambulanter und stationärer Betreuung notwendig um den Bürgern eine adäquate ärztliche Versorgung zur Verfügung zu stellen.
Danny Freymark ist entschlossen: „Wir werden weiterhin kritisch begleiten, ob sich der Ärztemangel in Hohenschönhausen in den nächsten Monaten reduziert oder sogar noch aufgrund von Schließungen von Praxen verstärkt. Es darf keiner der Verantwortlichen behaupten dürfen, man hätte nicht gewusst, welch ein Mangel mittlerweile etabliert ist in unserer Region!“
Das Protokoll der Podiumsdiskussion kann hier heruntergeladen werden: Download
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